Heizen und Strom wir teurer – Energiepreiskrise

Es war zu erwarten das auch unser Stromversorger die EWR sich irgendwann meldet und die bestehenden Verträge abkündigt, respektive auf einen „neuen Tarif“ umstellt.

Wir haben damals aufgrund der Wärmepumpe einen zweiten Zähler installieren müssen. Somit haben wir auch zwei Verträge. Ein Vertrag für den Hausstrom und ein Vertrag für die Heizung. Der Tarif für die Heizung ist ein Sondertarif „Wärme“, welcher etwas günstiger im Arbeitspreis ist als der normale Hausstrom. Das hat all die Jahre auch gut gepasst.

Anschluss vom Stromversorger

Bisherige Preise (brutto Angaben)

Der Grundpreis beim Hausstrom liegt bisher bei 9,63 Euro monatlich. Der Arbeitspreis pro kWh bei 24,42 Cent. Beim Vertrag für die Wärmepumpe liegt der Grundpreis bisher bei 6,99 Euro pro Monat und der Arbeitspreis bei 17,14 Cent pro kWh.

Neue Preise ab Dezember 2022

Zuerst kam das Schreiben für den Normalstrom im August, dass der bisherige Vertrag zum 30.11.2022 ausläuft und wir dann ab dem ersten Dezember mit „Herzstrom“ versorgt werden. Wir bräuchten nichts weiter tun. Der neue Grundpreis monatlich liegt dann bei 17,95 Euro. Das ist eine Steigerung von 86% der monatlichen Kosten. Der neue Arbeitspreis liegt bei 31,5 Cent pro kWh. Das ist eine Steigerung von etwa 29%. Ich habe die kWh Verbrauchswerte der letzten drei Jahren gemittelt und dann hochgerechnet was uns diese Preisanpassung für den Normalstrom an Mehrkosten für eine Jahresperiode beschert. Es sind 352 Euro.

Das Schreiben für den Stromvertrag zur Wärmepumpe kam jetzt erst Ende September. Der Vertrag läuft ebenfalls zum 30.11.2022 aus und wir werden dann zum Dezember auf „Herzstrom Wärme“ umgestellt. Der neue Grundpreis monatlich liegt dann bei 16,71 Euro. Das ist eine Steigerung von 139% der monatlichen Kosten. Der neue Arbeitspreis liegt bei 39,45 Cent pro kWh. Das ist eine Steigerung von etwa 130%. Ich habe die kWh Verbrauchswerte der letzten drei Jahren gemittelt und dann hochgerechnet was uns diese Preisanpassung für den Heizungsstrom an Mehrkosten für eine Jahresperiode beschert. Es sind satte 713,88 Euro.

Dabei sollte der Sondertarif für Direktheizung und Wärmepupe doch günstiger sein als der Normalstrom. Das Gegenteil ist der Fall. Dieser ist sogar um einiges teurer beim Arbeitspreis.

Unsere künftigen Mehrkosten für den gesamten Strom für eine Jahresperiode werden sich daher auf etwa 1.066 Euro belaufen.

Mehr Strom sparen – aber wie

Natürlich stellt man sich die Frage wo man Strom einsparen könnte. Alle Lichter im Haus sind bereits auf sparsame LED-Technik umgerüstet oder wurde direkt so installiert. Im Gartenbereich setzten wir bis auf wenige Ausnahmen bereits auf Solar-LED Leuchten, der Rest ist ebenfalls alles LED. Im Haus machen wir Licht nur an, wenn wir es benötigen und arbeiten auch hier teilweise bereits mit Bewegungsmeldern um das Licht automatisiert an und auszuschalten. Was man ausschalten könnte wäre die eine oder andere Akzentbeleuchtung wobei diese allerdings Einspart das große Raumlicht einzuschalten.

Bleiben da noch die anderen allgemeinen Verbraucher wie Kühlschrank, Waschmaschine, Trockner, Fernseher, Computer etc. Einzig die Waschmaschine ist bei uns weit über 15 Jahre alt und ist noch eine 4kg Waschmaschine. Hier könnte man durch eine Neuanschaffung einer 8kg oder 9kg Waschmaschine wieder Strom und Wasser einsparen.

In den nächsten Wochen werden wir mal die einzelnen Verbraucher näher unter die Lupe nehmen und bewerten.

Brauchen wir tatsächlich zwei Stromzähler?

Mir stellt sich nun die Frage ob wir wirklich zwei Stromzähler benötigen. Könnte man nicht die zweite Grundgebühr für die Wärmepumpe einsparen? Und der Arbeitspreis für den Normalstrom ist zudem ebenfalls preisgünstiger. Klar, durch den zweiten Zähler hat man den Verbrauch der Wärmepumpe im Blick, aber vielleicht kann ich den auch aus der Viessmann Anlage herausbekommen. Aber spielt es überhaupt eine Rolle, wenn man das weiß? Soweit mir bekannt ist, ist dem Zähler für die Wärmpumpe auch so eine Art „Unterbrecher-Modul“ mit dabei, wo der Energieversorgen im Bedarfsfall den Stromfluss unterbrechen kann. Hast wohl irgendwas mit dem Wärmetarif und der Konstellation zu tun. Aber bisher habe ich noch nie mitbekommen das eine Unterbrechung ausgelöst wurde. Zum Umklemmen wird dann Fachbetrieb benötigt, welcher auch wieder Kosten verursacht; aber sich vermutlich sogar mittelfristig wieder bezahlt macht. Leider lässt sich die Entwicklung in den nächsten Jahren nicht genau vorhersagen.

Abrechnung Baustrom

Anschluss vom StromversorgerKurz bevor der Strom-Hausanschluss hergestellt und der Baustrom abgeklemmt wurde, bin ich zur EWR Beratungsstelle in Globus Baumarkt in Gensingen gegangen. Ich hatte ja den Tagesstand des Baustromzählers und wollte wissen, mit welchen Kosten wir rechnen müssen und welcher Tarif für uns nun am Besten ist. Der freundliche EWR-Mitarbeiter Herr W. hat dann die Daten eingetragen und ausgewertet. Mit Grundgebühr und Stromverbrauch sollen wir mir knapp 2.950 Euro rechnen, so das Ergebnis.

Knapp 3.000 Euro ist eine Hausnummer, puuh. Herrn W. habe ich dann auf die Aussage seines Kollegen angesprochen, dass wir uns kurz vor dem Umklemmen des Anschlusses wegen der Tarifauswahl melden sollen. In den damaligen Angebotsunterlagen für den Baustrom gab es zwei Varianten. Den EWR Garant 2014 und die EWR Grundversorgung. Die Konditionen bei dem EWR Garant 2014, gerade bei einen hohem Verbrauch, sind deutlich besser als bei der Grundversorgung. Das Problem war aber nun, dass das Angebot des EWR für den Tarif Garant 2014 nur bis Ende Dezember 2012 gütig war und wir uns bis dahin dafür hätten entscheiden müssen. Dies hatten wir aber aufgrund oben genannten Aussage eines EWR Mitarbeiters im letzten Jahr nicht mehr im Fokus. Herr W. von der EWR Beratungsstelle in Gensingen hat sich der Sache angenommen und an die Zentrale nach Worms gemeldet.

Vor wenigen Tagen kam dann der Anruf von Herrn W. Das EWR in Worms hat entschieden, dass wir unseren Baustrom zu dem EWR Garant 2014 Tarif abgerechnet bekommen. Das spart locker ein paar Hundert Euro.

In der letzen Woche ist nun die Endabrechnung vom EWR für den Baustrom eingetroffen. Der Gesamtverbrauch für den Baustrom beläuft sich auf 9.593 kWh in 128 Tagen. Die Kosten für den Baustrom in der Zeit vom 23.10.2012 bis 28.02.2013 betragen 2.269,43 Euro. Durch den Tarif EWR Garant 2014 haben wir so noch mal einiges sparen können, richtig viel Geld bleibt es aber weiterhin.

Baustrom Zählerstand

BaustromzählerDa ja hoffentlich Morgen der Baustromzähler vor dem Haus abgeklemmt wird, haben wir heute mal auf den Zählerstand geschaut. Seit Baubeginn wurden gut 8300 kWh Baustrom verbraucht. Der Großteil geht hier auf das Konto der Heizung und der Bautrockner. Das gibt bestimmt eine ganz schön saftige Rechnung.