Ein NAS für das Heimnetzwerk

Die Fritz!Box 7390* ist bei uns das Herzstück für das Heimnetzwerk. Die Fritz!Box managed die Internetverbindung zum skyDSL-Modem, die komplette Telekommunikation und dient mit einer extern angeschlossenen 500GB USB als zentrale Datenablage und Medienserver (für Musik und Filme). Die Fritz!Box ist schon ein tolles Gerät. Als Eierlegende-Wollmichsau stößt sie aber auch an ihre Grenzen. Die Datentransferrate bei Fritz!NAS liegt zwischen 3,5 und 4 Megabyte pro Sekunde. Für das Streamen von Filmen und MP3-Dateien reicht das aus. Für das gelegentliche Kopieren von Dateien aus dem Netzwerk auf die externe Platte und umgekehrt auch. Muss man öfters Daten kopieren, ist die langsame Datentransferrate nervig, es dauert einfach lange.

Unser Heimnetzwerk hat nun Zuwachs bekommen. Ein eigenständiges, ausgewachsenes und vollwertiges NAS (Network Attached Storage). Vor der Anschaffung des NAS habe ich mir überlegt, was der Netzwerkspeicher alles können muss. Meine Kriterien:

  • Ordentliche Datentransferrate im Netzwerk
  • Medienserver (UPnP AV) für Bilder, Filme und Musik
  • RAID Unterstützung für permanente Spiegelung als Backup
  • Printserver Unterstützung (für später mal)
  • Modulare Anpassung/Erweiterung durch Programme und Tools
  • Webcam und Videokamera Management
  • Download-Manager für automatisierte und zeitgesteuerte Downloads (wg. skyDSL)
  • DVB-T / DBV-S Recording und Streaming
  • Rechtemanagement
  • Fernzugriff von außen
  • Energiesparbetrieb
  • ansonsten die üblichen NAS-Funktionen

NAS-Erfahrung hatte ich bisher mit Netzwerkspeicher von Buffalo und Netgear gemacht. Bei meiner Recherche bin ich auch auf die Lösungsanbieter Qnap und Synology gestoßen. Dann das übliche, Leistungsdaten, Features und Preise vergleichen. Meine Wahl ist auf das NAS Synology DS214play gefallen. Es kostet mit knapp 300 Euro allerdings auch etwas. Die Festplatten sind bei diesem Preis noch nicht mit dabei und müssen separat gekauft werden. Da die Funktionsvielfalt passt und alle meine Kriterien erfüllt werden, habe ich es gekauft. Als Festplatten kommen zwei Western Digital NAS (Red) Platten mit jeweils 3TB zum Einsatz.

Das Synology NAS DS214play* ist mein erstes NAS von Synology. Von dem Zusammenbau und der Ersteinrichtung bin ich absolut begeistert. 3,5“ Festplatten können ohne Werkzeug binnen Sekunden eingebaut werden. Den Netzwerkspeicher dann in den Netzwerkschrank stellen, anschließen und Power-Knopf drücken. Die Initialisierung dauert nur Sekunden und schon kann mal über den Rechner auf die Weboberfläche der Diskstation zugreifen. Ein Assistent führt durch die einzelnen Punkte durch und in wenigen Minuten ist das NAS einsatzbereit. Genial, so einfach habe ich das bisher noch nicht erlebt.

Als erste Handlung habe ich dann den Medienserver des NAS aktiviert und meine MP3-Sammlung auf das NAS kopiert. Das NAS DS214play indiziert die Dateien on the Fly und die Musiksammlung stand sofort auf den UPnP-fähigen Clients (Smart-TV, Smartphone, Tablet und Co) zur Verfügung.

Über das Paketzentrum des DS214play kann man sich eine Vielzahl an Erweiterungen auf sein NAS installieren. Da gibt echt eine Menge. Als Nächstes habe ich das Paket „Video Station“ installiert. Die Video Station ist für das Managen von Filmen, TV-Serien, Privatvideos und TV-Aufnahmen (via USB DTV Dongle) konzipiert. Nachdem ich ein Film auf das NAS in den entsprechenden Ordner kopiert habe, wurde dieser automatisch indiziert. Zugleich wurde ein Cover und die komplette Beschreibung zu dem Film samt Darsteller-Liste etc. selbständig aus dem Internet geladen und dazu eingepflegt. Klasse, einfach Video Datei kopieren, den Rest macht die Diskstation.

In den nächsten Tagen werde ich das Streamen von Live-TV testen. Als USB-DVB Stick habe ich mir dafür von Hauppauge den Dual DVB-T Stick WinTV Nova-TD besorgt.

(* = Affiliate/Werbelink)