Bereits seit längerer Zeit war ich am überlegen, mir noch eine weitere Grillmöglichkeit zuzulegen. Wir haben bisher den kompakten Gasgrill Abington von tepro* und eine Feuerschale samt Edelstahl Dreibeingrill* mit einem 80er Rost.
Der Gasgrill ist perfekt für 2-4 Personen und binnen einer Minute einsatzbereit. Der Schwenkgrill hingegen ist für eine kleine Personenanzahl zu groß und nichts für mal schnell Grillen. Dafür hat man aber ein gemütliches Feuer und den besonderen Geschmack, entsprechendes Feuerholz vorausgesetzt.
Zuerst habe ich mit einem Utschak mit Kazan* geliebäugelt und mit ein paar Modelle angesehen. Doch irgendwie hat mich das dann doch nicht überzeugt. Bei der Recherche nach Grill-Geräten für den Garten bin ich dann auch auf einen sogenannten Raketenofen aufmerksam geworden.
Was ist ein Raketenofen?
Ein Raketenofen*, auch bekannt als Raketenherd, ist ein hocheffizienter, sauber brennender Ofen, der typischerweise aus einfachen Materialien gebaut wird. Sein Design zeichnet sich durch eine isolierte Brennkammer und eine vertikale Brennkammer mit einer Schornsteinfunktion aus.
Die isolierte Brennkammer trägt dazu bei, die Temperatur zu erhöhen und eine vollständige Verbrennung zu gewährleisten. Durch den vertikalen Schornstein, der die heiße Luft nach oben zieht, wird einen Kamineffekt erzeugt, der die Verbrennungsluft durch den Brennstoff zieht und die Flammen intensiviert.
Im Gegensatz zu traditionellen Öfen, bei denen der Brennstoff von unten entzündet wird, brennt der Raketenofen von oben nach unten. Dies verbessert die Luftzufuhr und die Verbrennungseffizienz. Durch die hohe Temperatur und die optimale Luftzufuhr wird der Brennstoff nahezu vollständig verbrannt, wodurch weniger Rauch und Asche entstehen.
Raketenofen – Ein Prinzip, mehrere Bauweisen
Raketenöfen gib es in unterschiede Formen*. Es gibt Runde Modelle welche ähnlich wie ein Utschak oder ein Rundofen aussehen, andere haben eine Rohrbauweise und andere sind Eckig. Ich habe mich für eine eckige Variante als Stecksystem entschieden. Der Vorteil für mich ist dabei, dass man den Raketenofen auch wieder demontieren, verstauen und sogar Transportieren kann.
Zusammenbau des Raketenofen
Durch das einfache und unkomplizierte Stecksystem ist der Raketenofen* wirklich mit wenigen Handgriffen zusammengesteckt. Der Zusammenbau war nach dem Anschauen der Videoanleitung in weniger als drei Minuten erledigt.
Die einzelnen Stahlplatten des Raketenofen haben eine Stärke (Wandung) von 3 mm und passgenau gefertigt. Die Grillplatte hat einen Durchmesser von 50 cm und eine Stärke von 5 mm. In der Mitte ist eine Runde Öffnung mit einem Durchmesser von 7 cm. Die Platte hat vier kleine Aussparungen mit welcher man die Grillplatte exakt auf den Raketenofen aufsetzten kann.
Die Gesamthöhe des zusammengesetzten Raketenofen beträgt ca. 57 cm, er hat eine Breite von 14 cm und eine Tiefe von 36 cm. Also sehr kompakt.
Erstes Anfeuern des Raketenofen
Wie zündet man so einen Raketenofen an. Hier muss ich sagen, dass ich noch etwas testen muss. Es gibt bestimmt einen Trick wie man das ganz einfach macht. Für Tipps bin ich dankbar, wenn du einen einfachen Weg kennst, hinterlass gerne einen Kommentar.
Ich habe etwas geknülltes Zeitungspapier sowie Holz in die Brennkammer gegeben und das Papier angezündet. Doch das hat nicht gereicht und das Feuer ging gleich wieder aus. Dann habe ich Grillanzünder (Holzfaser und Wachs)* mit dazu gegeben. Auch das hat mehrere Anläufe und viel Pusten benötigt bis dann das Feuer angefangen hat zu brennen.
Wenn er mal brennt, tut er dies wunderbar. Je nach Menge an Holz und Luftzufuhr der Brennkammer kommt schon eine ordentliche Flamme aus dem Raketenofen. Wie man dies alles reguliert, muss ich nach und nach ausprobieren.
Einbrennen der Grillplatte
Vor der ersten Benutzung der Grillplatte, soll man diese „Einbrennen“. Durch das Einbrennen bekommt die Grillplatte eine „Beschichtung“. Auf Youtube gibt es hierzu viele Videos wie man das machen sollte.
Ich habe die Platte eine Zeit lang erhitzt, bis eine leicht gelbliche Verfärbung zu erkennen war. Dann habe ich die Eisenplatte mit Rapsöl* eingerieben und das wieder „einbrennen“ lassen. Dies habe ich mehrfach wiederholt. Glücklicherweise hat sich die Grillplatte durch das Erhitzen auch leicht nach innen gewölbt. Das ist eine gewollte Eigenschaft, damit überschüssiges Fett, Öl etc. in den Kamin, bzw. die Brennkammer zurücklaufen kann und nicht von der Grillpatte auf den Boden läuft. Sollte sich beim Erhitzen die Platte nach oben wölben, dreht man die Platte einfach um.
Burger mit Grillplatte und Raketenofen brutzeln
Natürlich konnte ich nicht lange warten und habe dann auch die Grillplatte gleich ausprobiert. Im Prinzip ist es ja kein Grillen sondern „Braten“. Wir haben uns zum Testen für Burger entschieden.
Das Rinderhackfleisch haben wir gewürzt und dann im inneren Bereich der Grillplatte aufgelegt, dort ist die Temperatur am höchsten. Je weiter man nach Außen geht, um so mehr nimmt die Temperatur ab. Auch rote Zwiebeln haben wir gebrutzelt. Dazu etwas Butterschmalz auf die Grillplatte und dann direkt dir Zwiebeln darauf. Hier muss man sich beeilen, sonst ist die Butter schnell in den Ofen gelaufen.
Nach mehrmaligem Wenden der Burger Patties kam dann noch Cheddar drüber und das ganze wurde mit einer Burgerhaube zum schnelleren Schmelzen des Käse abgedeckt.
Voilà, und so sah dann der fertige Burger aus:
Ein Dutch Oven auf dem Raketenofen
Am nächsten Tag ging weiter ans Testen des Raketenofen. Diesmal nicht mit Grillplatte sondern mit einem Dutch Oven*. Wir haben uns für eine Gulaschsuppe entschieden. Nach dem Rezept für die Gulaschsuppe aus dem Dutch Oven habe ich alle Zutaten vorbereitet und mich dann ans Werk gemacht. Die Gulaschsuppe benötigt etwa 2 Stunden. Da der Raketenofen nur eine kleine Brennkammer hat, muss man stetig Holz nachschieben, aber das ist ja auch Sinn und Zweck des Raketenofen.
Asche aus dem Raketenofen entfernen
Aufgrund des Brennkonzept des Raketenofen verbrennt das Holz fast vollständig. Ich war erstaunt wie wenig Asche im Raketenofen verblieben ist, trotz großer Mengen an Holz. Eine Handvoll Asche habe ich aus dem Ofen geholt, mehr war nicht drin. Wahnsinn.
Mein Fazit zum Raketenofen
Der Raketenofen* hat mich begeistert. Schnell aufgebaut und Einsatzbereit, er kann vielseitig verwendet werden und es macht einfach nur Spaß. Man kann Kochen, Braten, Heizen und das auf kleinstem Raum. Durch die Hohe Effizienz beim Verbrennen entsteht kein Rauch (nur beim Anzünden) und er verbrennt fast Rückstandslos.
(* = Affiliate/Werbelink)